Kimmy Ngan Pham

März 21, 2020

DIE RUHIGE MAUER IM LAUTEN PRENZLAUER BERG

Die Arbeit begann mit der Exkursion am 30.09.2019 in der Berlinischen Galerie, wo wir uns in Partnerarbeit ein Landschaftsbild verschiedener Künstler aussuchen sollten. Während des Rundgangs wurde mir sofort klar, mit welchem Bild ich arbeiten möchte, daher entschieden meine Partnerin und ich uns für das Gemälde „Gelbe Mauer“ (1977) von dem Maler Rainer Fetting.

Das Bild hat mir aufgrund der Kontraste und der stark begrenzten Farbpalette gefallen. Obwohl es eine sehr vereinfachte Darstellung einer Stadt zeigt, erkennt man alle Umrisse der Umgebung. Wir fertigten daraufhin Fotografien, Zeichnungen und notierten uns Stichpunkte zu dem Bild an. Fragen, die uns noch offen standen, wurden uns von den Kunstvermittlern und -agenten schnell beantwortet.

Unsere Aufgabe war es zu dem Bild „Gelbe Mauer“ ein eigenständiges abgeleitetes Werk zu kreieren und Konzepte sowie als auch Ideen dazu im Unterricht zu entwickeln. Für meine Partnerin und mich war ganz klar, das Berlin bunt, kulturell, jung, kreativ, lebendig und schmutzig ist. Meine Farbkonzepte orientieren sich daran.

Außerdem entschied ich mich in einem ähnlichen Stil zu malen, das heißt vereinfachte Farbpalette und vereinfachte Darstellung. Mithilfe von Spachteln, Schwamm und Pinsel sollte mir das gelingen.

In den Ferien bin ich mit meinen Freunden durch Berlin gelaufen, um mir Inspiration für mein Bild zu holen. Ich habe währenddessen viele Fotos von meinen Lieblingsorten in Berlin fotografiert. Später, entschied ich mich für eine Aufnahme die eine Fassade im Prenzlauer Berg zeigt.

Das Bild habe ich dann so bearbeitet, sodass mir die Farben besser gefielen, da es an dem Tag etwas regnerisch war, und, die Farben dementsprechend sehr trübe waren. Meine ersten Farbkonzepte habe ich mir knallig vorgestellt, jedoch haben mir die hellen Pastelltöne von dem bearbeiteten Foto doch besser gefallen, diese setzte ich auch später an. Bevor ich auf der großen Leinwand in DIN-A1 begonnen habe zu malen, skizzierte ich erst einmal Farbstudien auf einer kleinen Leinwand. Die Farbskizze war für mich sehr hilfreich, da sie mir bis zum Ende genutzt hat. 

Für mich was war das erste Mal auf einer so großen Leinwand zu malen, weshalb ich etwas nervös war anzufangen. Ich begann mit einer Grundierung. Hierzu, mischte ich mir die Farbe Himmelblau in einem Glas und mit einem Farbroller trug ich die Farbe gleichmäßig auf die Leinwand auf. Da die Fassaden sehr hell waren, grundierte ich die Flächen, wo die Hochhäuser standen,  noch mal dünn mit einem Weiß, sodass die Farben später gut deckend sind. Die Farben für die vier Hochhäuser mischte ich mir ebenfalls vorher großzügig in Gläsern. Hierbei habe ich sie etwas kräftiger gemischt als auf dem Originalbild um es wenigstens etwas knalliger erscheinen zulassen. Das Mischen hat mehrere Anläufe gebraucht bis sie mir gefallen haben dabei habe ich nichts verschwendet sondern solange gemischt, bis es mir die Farben gefielen.

Den Auftrag habe ich mit der Spachtel erzielt, ich wollte die Schichten und Unebenheiten andeuten und mit einer weiteren Farbe wollte ich das  „schmutzige und dreckige“ an Berlin zeigen, ohne dies zu übertreiben. Als ich mit der Fassade fertig war, ummantelte ich die noch nasse dick aufgetragene Farbe mit Frischhaltefolie um den Glanzeffekt später zu erzielen. Bis alles vollständig trocken war, habe ich überlegt, wie ich die Fenster und Balkone darstellen soll, da ich vor hatte alles sehr vereinfacht zu malen. Bei der Umsetzung wurde dies dann doch etwas detaillierter. So deutete ich die Fenster und Balkone alle mit weiß an, bevor ich mit den bunten Farben begann. Auch wenn mir das Bild bisher sehr gut gefallen hat, bin ich dann trotzdem noch mal mit Grau reingegangen um die Balkone und Fenster deutlicher zumachen. 

Für die Balkone habe ich ca. 2 Stunden gebraucht. An sich habe ich mein Berlin doch ordentlicher gemalt, als geplant der einzige Unterschied ist, dass ich mir die Farben vorher nicht mehr in Mengen gemischt habe, sondern dann jedes Mal neu gemischt habe. Ich wollte nicht das die Fenster alle genau gleich ausschauen, sondern leicht verschiedene Töne haben, welches man bei dem rosa Hochhaus erkennen kann.

Meiner Meinung nach hätte ich lieber nach dem Andeuten der Balkone und Fenster mit weiß aufhören sollen. Mir hat das Bild viel lieber gefallen, bevor ich mit dem grau reingegangen bin. Am Ende habe ich noch eine Lampe mit der Spachtel gemalt, die ich hätte größer malen sollen.

Ich habe oft Probleme mit der Zeit gehabt doch dieses Mal hatte ich das Gefühl, das ich mir die Zeit gut eingeteilt habe und ich hatte auch nicht soviel Zeitdruck, wie ich es sonst immer hatte. Ich muss jedoch erwähnen, dass ich in den Freiblöcken und jeder freien Gelegenheit die Zeit genutzt habe, um das Bild rechtzeitig zu vervollständigen. Im Allgemeinen habe ich mir das Bild etwas anders vorgestellt, ich habe während des Malens neue Ideen entwickelt, die ich hätte, sollen lieber nicht umsetzen sollen. Ich wünschte, ich hätte das Bild nicht so detailliert gemalt, denn mein Ziel war eine einfachere Darstellung.

Ich habe gelernt, dass eine gründliche Planung vor der Umsetzung des Bildes einen großen Unterschied macht, und ich hätte mich besser daran halten sollen. Die Fassade sollte eine Art Mauer darstellen dort habe ich die Inspiration genommen aus dem Gemälde von Rainer Fetting sowie als auch die vereinfachte Darstellung die ich am Ende jedoch verfehlt habe.

Mir hat die Arbeit viel Spaß bereitet und mir wurde die Angst vor großen Formaten genommen.